Die Freude war groß, als Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Professor Dr. Hartmut Ihne, Rektor der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, eine Idee der FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung öffentlich präsentierten, in der Kurfürstlichen Zeile eine Spezial-Abteilung der prosperierenden Hochschule einzurichten. Von 1000 Studierenden war die Rede. Besonders attraktiv ist auch die thematische Positionierung der geplanten Abteilung, die ausschließlich auf Cybersicherheit ausgerichtet werden soll. Dieses Thema gewinnt zunehmend an politischer und juristischer Bedeutung. Es verstärkt zudem den bereits vorhandenen Cluster Cybersicherheit, der sich in den letzten Jahren in Bonn entwickelt hat.
Nun berichten Medien zur allgemeinen Bestürzung, dass es bei der Planung nicht so vorangeht, wie wir uns dies erhofft haben. Landesregierung und Hochschule schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Unklar ist auch, ob die Stadtverwaltung alles nötige tut, um das Projekt mit Entschiedenheit voranzubringen. Einrichtung oder Erweiterung einer Hochschule sind laufendes Geschäft der Wissenschafts- und Bildungspolitik. Die dafür erforderlichen Schritte müssen erst nicht erfunden werden. Sie sind bekannt. Bad Godesberg braucht die neue Hochschule. Sie braucht sie auch zur Vitalisierung städtischen Lebens und zur Belebung des Wohnungsmarktes. Belebung des Stadtbezirkes durch viele junge Menschen erhöhen die Attraktivität.
Haus & Grund appelliert an alle, die in Stadt, Land und Hochschule Verantwortung tragen, das großartige Projekt nicht zu zerreden oder im bürokratischen Klein-Klein auf eine lange Bank zu schieben. Die Eigentümergemeinschaft will, dass die Idee gelingt und professionell umgesetzt wird. Das Scheitern eines weiteren Großprojektes wäre fatal. Sie mahnt auch die Bürgerinitiative „Kurfürstenbad-bleibt“, den Widerstand gegen den Hochschulstandort an der Kurfürstenallee aufzugeben.
Nikolaus Decker, Vorsitzender von Haus & Grund Bad Godesberg